Die Katze, John Lennon und die grosse Ernte
23/05/24 10:44
Die Katze darf aus dem Sack. Gottseidank. Oder wem auch immer. Auf alle Fälle: gut kann sie raus!
Also: Manuel und ich haben uns getrennt. Ups! Während ich das tippe, fahren alle meine Alarmsysteme hoch und wollen mich natürlich davon abhalten, das mit aller Welt zu teilen. Sie schreien: «Bist du wahnsinnig, vollkommen übergeschnappt oder einfach nur dumm?!?!?!» Es nützt nichts. Ich lass es zetern und höre bewusst nicht zu. Die Katze braucht frische Luft.
Das Unvorstellbare ist plötzlich Realität. Unsere Beziehung war immer mein Leuchtturm. Das Unumstössliche. Wir gehören zusammen und daran gibt’s nichts zu rütteln. Und jetzt soll das vorbei sein? (M)eine Welt wankte gefährlich.
Das Wort Trennung konnte und wollte ich bis vor kurzem gar nicht denken, fühlen, geschweige denn aussprechen. Zu negativ behaftet. Bei genauerer Betrachtung wirkten in mir (einmal mehr) gesellschaftlichen Prägungen. Trennung bedeutet: Versagt haben, Beziehungsabbruch, enttäuschen von Familie, Freunden, mir Selbst und uns Beiden, viel Schmerz, Trauer, einfach schlimmschlimmschlimm, kurz: DAS ENDE!
Doch dann kam John Lennon. Während ich wie so oft auf meinem Velo unterwegs war, hörte ich plötzlich in meinem Kopf: «Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin». Beim weiter pedalieren kam der Gedanke: «Stell dir vor wir trennen uns und es ist gar kein Drama». Plötzlich war da ein anderes Bild, andere Möglichkeiten und mit dem frischen Fahrtwind kamen die Fragen: Was wird denn eigentlich getrennt? Was wollen WIR trennen? Und schon purzelten Antworten rein: Wir trennen uns von einer Form, die nicht mehr wachstumsfördernd ist. Einem Lebensentwurf der sich nicht bewahrheitet hat. Von Beziehungsmustern die kräfteraubend und zermürbend sind. Wir trennen uns vom Kampf gegen das Unvermeidliche.
Was für eine Erleichterung! Grosses Ausatmen. Denn in der Tat: wir sind Glückpilze. Seit dem letzten Sommer dürfen wir Beide das Wunder einer jungen Liebe geniessen. Einfach mit jeweils anderen Partnern. Unser Wunsch dieses Beziehungspatchwork gemeinsam zu erforschen, pflegen und gedeihen lassen hat uns die letzten 10 Monaten intensivst beschäftigt, beglückt und ehrlicherweise auch halb wahnsinnig gemacht. Nebst dem, dass es mir ziemlich viel Schlaf und Nerven geraubt hat, waren -zack-, auch sämtliche (und auch bereits todgeglaubte(!)) Kompensationsstrategien wieder voll einsatzfähig und topmotiviert am Start. Gleichzeitig wurde ich und werde ich beschenkt mit tief bewegenden und berührenden Liebeserfahrungen mit mir und allen Beteiligten.
Die Liebe. Ja, sie zeigt sich mir nicht einfach nur zart-süss-schmelzend, wohlwollend-einlullend und harmonisch-träumend…die Liebe ist auch ein Dschungel. Es ist Dschungelzeit bei mir. Alles gleichzeitig. Wachsen, Vergehen, Säen, Ernten. Üppigste Lebendigkeit. Laut, wild, unübersichtlich, bunte Fülle und ein unglaubliches Potential an Möglichkeiten. Im selben Moment: eine unfassbare Überforderung. Besonders wenn ich versuche, den Dschungel in einen wohlgeordneten Garten nach meinem Plan zu verwandeln. Jaja, der Plan. Einmal mehr lehrt mich das Leben den Plan zu lassen und dafür mehr «Lassen» zu planen.
Das Wunder offenbart sich. Während sich vieles (er)löst und auseinander fädelt staune ich über die reichhaltige Ernte und wie wir unsere gut gefüllten Werkzeugköfferchen nun für uns selbst nutzen. Wir sind innerlich weit gereist in unseren 15 gemeinsamen Jahren. Dabei haben wir eine Kommunikations-Kultur und Selbstregulationskompetenzen entwickelt, die sogar mich selbst immer wieder beeindrucken. Regelmässige IG’s (Intimitätsgespräche: https://www.lucianna-braendle.ch/blog/intime-gesprache-1/) haben uns auch in dieser turbulenten Zeit Boden und Verbindung ermöglicht. Wir nutzen die Aufstellungsarbeit genauso wie die Bewegung– Tanz– und Bewusstseinsarbeit. Ohne Achtsamkeitspraxis, regelmässige Naturzeiten, meine unbezahlbaren Freundschaften sowie die Familie wäre ich wahrscheinlich verloren! Dieser Dschungel verpasst mir grad einen ziemlichen Wachstumsschub und da gilt es geerdet und zugleich flexibel die Wellen zu surfen!
Wertvoll ist auch die Erfahrung, dass ich zurzeit ein gefühltes Vermögen in mich investiere, und mich von verschiedenen Menschen begleiten und inspirieren lasse. So übe ich das Loslassen auch ganz körperlich im Watsu (Wassershiatsu) bei Esther Maag (https://mit-freude-bewegt.ch). Dass meine Energie immer wieder gut ins Fliessen kommt, unterstützt die Cranio Sakral Therapie von Manja Jansch (https://www.haniku.ch). Für mein Seelen-Wohl und die spirituelle Anbindung begleitet mich Orna Ralston (http://www.ornaralston.ch). Zudem übe ich mich darin die Geschenke und Einladungen des Lebens und der Menschen ohne schlechtes Gewissen anzunehmen. Es ist mein bedingungsloses «JA» zum Leben und dem grossen Mysterium der Liebe, dass es gelingt diesem Prozess so viel Wert zu geben – auch monetär.
Das Wissen, dass Manuel ebenfalls seine Prozessbegleiter*innen hat und Verantwortung für seinen Teil übernimmt ist entlastend und ermöglicht, dass jetzt geschehen darf, was wir uns immer gewünscht haben: Uns in Freiheit zu lieben.
Was bleibt? Wie so oft bleibt Dankbarkeit. Und so viel Liebe! Auch Erleichterung ist da. Dieses warme ruhige Gefühl im Bauch und Herz. Es zeigt sich, wenn ich mir selbst treu bleibe, meine Wahrheit lebe und in Beziehung bringe. Daraus wachsen Freude, ein leises Lachen und ganz viel glückseliges Staunen. So sind Manuel und ich an unserem 13. Hochzeitstag zusammen auf dem Sofa gesessen und haben uns getrennt, wobei das ja gar nicht geht, wie Manuel weiserweise insistiert hat. Wir haben festgestellt wie verbindend das Trennen sein kann. Wieviel Vertrauen ist und bleibt und wie gut es ist die Dinge beim Namen zu nennen. Der Katze geht’s nicht gut im Sack. Wie immer wissen wir vor allem, dass wir nichts wissen. Was uns auch klar wurde: Unsere Reise geht weiter. Individuell und gemeinsam. Und: Gescheitert und versagt hat hier gar niemand. Im Gegenteil! Wenn es in Liebesdingen eine Masterarbeit gibt, dann ist es wahrscheinlich die liebevolle Trennung. Ich gebe uns die Bestnote und freue mich schon auf die «Diplomfeier».
Unsere neu gewonnene Fachkompetenz in BeziehungsKunst wird auf jeden Fall die Angebote von «BewegteWege» bereichern. Gut möglich, dass da auch noch Neues entstehen will. Alles zu seiner Zeit.
Und Du? Wo kämpfst du gegen das Unvermeidliche? Wie probierst du den Dschungel zu zähmen? Wo verausgabst du dich, um deine Beziehungen zu retten, deine Liebsten beziehungsfähiger zu machen und die nackte Wahrheit Richtung Harmonie zu biegen?
Vielleicht spürst du schon lange was es «eigentlich» zu tun gibt?
Du kannst aussteigen aus den alten Geschichten – das Leben findet statt und will gelebt sein! Der Mut fehlt? Die Klarheit? Die Orientierung? Die Hoffnung?
Wenn du dir Begleitung wünschst: Hol sie dir! Es gibt so viele tolle Wegbegleiter*innen und auch wir unterstützen dich gerne mit all unserem Wissen und Sein.
Bild «Netzfund»
Also: Manuel und ich haben uns getrennt. Ups! Während ich das tippe, fahren alle meine Alarmsysteme hoch und wollen mich natürlich davon abhalten, das mit aller Welt zu teilen. Sie schreien: «Bist du wahnsinnig, vollkommen übergeschnappt oder einfach nur dumm?!?!?!» Es nützt nichts. Ich lass es zetern und höre bewusst nicht zu. Die Katze braucht frische Luft.
Das Unvorstellbare ist plötzlich Realität. Unsere Beziehung war immer mein Leuchtturm. Das Unumstössliche. Wir gehören zusammen und daran gibt’s nichts zu rütteln. Und jetzt soll das vorbei sein? (M)eine Welt wankte gefährlich.
Das Wort Trennung konnte und wollte ich bis vor kurzem gar nicht denken, fühlen, geschweige denn aussprechen. Zu negativ behaftet. Bei genauerer Betrachtung wirkten in mir (einmal mehr) gesellschaftlichen Prägungen. Trennung bedeutet: Versagt haben, Beziehungsabbruch, enttäuschen von Familie, Freunden, mir Selbst und uns Beiden, viel Schmerz, Trauer, einfach schlimmschlimmschlimm, kurz: DAS ENDE!
Doch dann kam John Lennon. Während ich wie so oft auf meinem Velo unterwegs war, hörte ich plötzlich in meinem Kopf: «Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin». Beim weiter pedalieren kam der Gedanke: «Stell dir vor wir trennen uns und es ist gar kein Drama». Plötzlich war da ein anderes Bild, andere Möglichkeiten und mit dem frischen Fahrtwind kamen die Fragen: Was wird denn eigentlich getrennt? Was wollen WIR trennen? Und schon purzelten Antworten rein: Wir trennen uns von einer Form, die nicht mehr wachstumsfördernd ist. Einem Lebensentwurf der sich nicht bewahrheitet hat. Von Beziehungsmustern die kräfteraubend und zermürbend sind. Wir trennen uns vom Kampf gegen das Unvermeidliche.
Was für eine Erleichterung! Grosses Ausatmen. Denn in der Tat: wir sind Glückpilze. Seit dem letzten Sommer dürfen wir Beide das Wunder einer jungen Liebe geniessen. Einfach mit jeweils anderen Partnern. Unser Wunsch dieses Beziehungspatchwork gemeinsam zu erforschen, pflegen und gedeihen lassen hat uns die letzten 10 Monaten intensivst beschäftigt, beglückt und ehrlicherweise auch halb wahnsinnig gemacht. Nebst dem, dass es mir ziemlich viel Schlaf und Nerven geraubt hat, waren -zack-, auch sämtliche (und auch bereits todgeglaubte(!)) Kompensationsstrategien wieder voll einsatzfähig und topmotiviert am Start. Gleichzeitig wurde ich und werde ich beschenkt mit tief bewegenden und berührenden Liebeserfahrungen mit mir und allen Beteiligten.
Die Liebe. Ja, sie zeigt sich mir nicht einfach nur zart-süss-schmelzend, wohlwollend-einlullend und harmonisch-träumend…die Liebe ist auch ein Dschungel. Es ist Dschungelzeit bei mir. Alles gleichzeitig. Wachsen, Vergehen, Säen, Ernten. Üppigste Lebendigkeit. Laut, wild, unübersichtlich, bunte Fülle und ein unglaubliches Potential an Möglichkeiten. Im selben Moment: eine unfassbare Überforderung. Besonders wenn ich versuche, den Dschungel in einen wohlgeordneten Garten nach meinem Plan zu verwandeln. Jaja, der Plan. Einmal mehr lehrt mich das Leben den Plan zu lassen und dafür mehr «Lassen» zu planen.
Das Wunder offenbart sich. Während sich vieles (er)löst und auseinander fädelt staune ich über die reichhaltige Ernte und wie wir unsere gut gefüllten Werkzeugköfferchen nun für uns selbst nutzen. Wir sind innerlich weit gereist in unseren 15 gemeinsamen Jahren. Dabei haben wir eine Kommunikations-Kultur und Selbstregulationskompetenzen entwickelt, die sogar mich selbst immer wieder beeindrucken. Regelmässige IG’s (Intimitätsgespräche: https://www.lucianna-braendle.ch/blog/intime-gesprache-1/) haben uns auch in dieser turbulenten Zeit Boden und Verbindung ermöglicht. Wir nutzen die Aufstellungsarbeit genauso wie die Bewegung– Tanz– und Bewusstseinsarbeit. Ohne Achtsamkeitspraxis, regelmässige Naturzeiten, meine unbezahlbaren Freundschaften sowie die Familie wäre ich wahrscheinlich verloren! Dieser Dschungel verpasst mir grad einen ziemlichen Wachstumsschub und da gilt es geerdet und zugleich flexibel die Wellen zu surfen!
Wertvoll ist auch die Erfahrung, dass ich zurzeit ein gefühltes Vermögen in mich investiere, und mich von verschiedenen Menschen begleiten und inspirieren lasse. So übe ich das Loslassen auch ganz körperlich im Watsu (Wassershiatsu) bei Esther Maag (https://mit-freude-bewegt.ch). Dass meine Energie immer wieder gut ins Fliessen kommt, unterstützt die Cranio Sakral Therapie von Manja Jansch (https://www.haniku.ch). Für mein Seelen-Wohl und die spirituelle Anbindung begleitet mich Orna Ralston (http://www.ornaralston.ch). Zudem übe ich mich darin die Geschenke und Einladungen des Lebens und der Menschen ohne schlechtes Gewissen anzunehmen. Es ist mein bedingungsloses «JA» zum Leben und dem grossen Mysterium der Liebe, dass es gelingt diesem Prozess so viel Wert zu geben – auch monetär.
Das Wissen, dass Manuel ebenfalls seine Prozessbegleiter*innen hat und Verantwortung für seinen Teil übernimmt ist entlastend und ermöglicht, dass jetzt geschehen darf, was wir uns immer gewünscht haben: Uns in Freiheit zu lieben.
Was bleibt? Wie so oft bleibt Dankbarkeit. Und so viel Liebe! Auch Erleichterung ist da. Dieses warme ruhige Gefühl im Bauch und Herz. Es zeigt sich, wenn ich mir selbst treu bleibe, meine Wahrheit lebe und in Beziehung bringe. Daraus wachsen Freude, ein leises Lachen und ganz viel glückseliges Staunen. So sind Manuel und ich an unserem 13. Hochzeitstag zusammen auf dem Sofa gesessen und haben uns getrennt, wobei das ja gar nicht geht, wie Manuel weiserweise insistiert hat. Wir haben festgestellt wie verbindend das Trennen sein kann. Wieviel Vertrauen ist und bleibt und wie gut es ist die Dinge beim Namen zu nennen. Der Katze geht’s nicht gut im Sack. Wie immer wissen wir vor allem, dass wir nichts wissen. Was uns auch klar wurde: Unsere Reise geht weiter. Individuell und gemeinsam. Und: Gescheitert und versagt hat hier gar niemand. Im Gegenteil! Wenn es in Liebesdingen eine Masterarbeit gibt, dann ist es wahrscheinlich die liebevolle Trennung. Ich gebe uns die Bestnote und freue mich schon auf die «Diplomfeier».
Unsere neu gewonnene Fachkompetenz in BeziehungsKunst wird auf jeden Fall die Angebote von «BewegteWege» bereichern. Gut möglich, dass da auch noch Neues entstehen will. Alles zu seiner Zeit.
Und Du? Wo kämpfst du gegen das Unvermeidliche? Wie probierst du den Dschungel zu zähmen? Wo verausgabst du dich, um deine Beziehungen zu retten, deine Liebsten beziehungsfähiger zu machen und die nackte Wahrheit Richtung Harmonie zu biegen?
Vielleicht spürst du schon lange was es «eigentlich» zu tun gibt?
Du kannst aussteigen aus den alten Geschichten – das Leben findet statt und will gelebt sein! Der Mut fehlt? Die Klarheit? Die Orientierung? Die Hoffnung?
Wenn du dir Begleitung wünschst: Hol sie dir! Es gibt so viele tolle Wegbegleiter*innen und auch wir unterstützen dich gerne mit all unserem Wissen und Sein.
Bild «Netzfund»